Südafrika 2025 (1/3)
- Chef
- 17. Jan.
- 4 Min. Lesezeit
Von Constantia nach Paternoster
Es ist Januar. In Deutschland sind die Tage kurz und kalt. Es gibt Alternativen dazu - und mit das beste Angebot bietet der tiefe Süden von Afrika. Wir sind diesmal auf überwiegend bekannten Pfaden unterwegs. Doch es gibt trotzdem auch viel Neues zu entdecken.
Constantia
Wohnen
Die erste Station ist Constantia und ein guter Ausgangspunkt zur Akklimatisierung. Neben der Vermieterin Emma freuen sich Rocco und Lucy auch über das Wiedersehen und betreuen uns intensiv. Rocco wartet schon zum Frühstück vor der Tür, weicht solange wir da sind kaum von der Seite und abends beim Kochen sind beide Rottweiler intensive Beobachter.
Kochen
Es geht mit dem "kleinen" Frühstück los. Tee, Kaffee und meistens Obst, gelegentlich mal etwas mit Eiern. Das Obstangebot ist genial. Mangos, Bananen, Blaubeeren, Ananas und Papaja - alles richtig schön reif.
Am Abend versorgen wir uns meist selbst. An Fleisch kommt man in Südafrika nicht wirklich vorbei. Auch hier ist die Qualität sehr gut. Nur Fisch ist deutlich schwerer zu bekommen und relativ teuer. Das Angebot ist ansonsten für Lebensmittel überall sehr gut und die Wohnungen sind meistens voll eingerichtet. Wir haben diesmal Couscous entdeckt und in verschiedenen Varianten immer wieder eingesetzt.
Aktivitäten
Der Weg im Table Mountain N.P. zum Nordhoekpeak bietet spektakuläre Blicke: Zuerst vom Ausguck Eagle's Nest hinunter auf die Nordhoek Bay, dann von ganz oben nach Süden bis zum Kap und auf dem Rückweg der Blick auf den Tafelberg und Devil's Peak. Die Eintrittspreise in den Park verändern sich von Jahr zu Jahr. Diesmal waren es 184 Rand p.P. - CASH ONLY (!). Einige Besucher mussten am Gate umdrehen.
Eine nette Runde ist die Wanderung zum Elsies Peak. No Fee - das Problem besteht in der Anfahrt - immer der lange Stau vor Kalk Bay. Der Blick belohnt für den steilen Aufstieg: Simons Town mit dem Kap und über die False Bay hinüber bis zu Hang Klip. Auf der Rückfahrt unbedingt beim Olympia Cafe stoppen und hoffen, dass man einen Platz bekommt.
Was man sonst noch hier machen kann: Einen Besuch bei Nova Zonnestraal - das Weingut mit dem Tunnel unter dem Highway. Der Winemaker war u.a. auch bei Wöhrwag zur Ausbildung. Am Samstag findet in Buitenverwachting eine Gartenparty statt. Und ein Besuch in der Jack Black Brewery gehört unbedingt auf die ToDo Liste.
Dining out
Beau Constantia ist komplett ausgebucht. Keine Chance. Spontan bekommen wir bei Steenberg im 1862 Fish Tartar und Mushroom Carpaccio.
Glücklicherweise haben wir bei Klein Constantia schon im voraus reserviert. Ein sehr nettes Restaurant, ein gutes, etwas versteckt gelegenes Weingut. Aber immer gut besucht. Die Bilder zeigen die Pan fried Prawns und den Fish of the Day.
Paternoster
Wohnen
Das Kormorant 9 ist die einzige neue Wohnung für uns auf diesem Trip. Eine gute Entdeckung. Sehr freundliche Vermieter, top sauber und gut eingerichtet. Interessant: Wohnen und Leben findet oben statt. Schlafen im EG. Zentral gelegen in Paternoster und vom Balkon aus hat man den Blick auf den Atlantik. Wir sind erstaunt, wie Paternoster gewachsen ist. Für die absolute Größe gibt es relativ viele gute Restaurants, eine lokale Brauerei und einen neuen OK Shop. Unbedingt wieder (und etwas länger) besuchen!
Kochen
Angesichts des kurzen Aufenthaltes und der guten Restaurants bleibt nicht viel Zeit zum Kochen. Dafür besuchen wir auf der Anfahrt in Darling die Slow Brewery und auch in Paternoster macht die Craft Brewery ausgezeichnete Biere. Einmal reicht es dann doch zum Kochen mit dem Angebot aus dem OK Markt - ein Steak mit Bohnen und dazu einen Petersilie - CousCous Salat.
Aktivitäten
Muss man auch mal gesehen haben. Die ikonische Sicht auf Kapstadt und den Tafelberg aus nördlicher Richtung. Von links nach rechts: Devil's Peak - Tafelberg - Lionhead - Battery Hill.

Auf der Fahrt nach Paternoster stoppen wir in Darling - heisst wirklich so. Es gibt eine Brauerei (s.o.) und ein Kabarett/Theater/Restaurant "Evita se Perron". Gegründet und betrieben von Pieter-Dirk Uys einem herausragenden Kritiker des Apartheit-Systems. Zitat: "Natürlich ist das schlechter Geschmack. Aber Sie können Apartheid wohl kaum mit gutem Geschmack kritisieren". Sehenswert. Und lohnenswert zum Nachlesen.
In Paternoster gibt es vor allem Strand. Nicht unbedingt (für uns) zum Schwimmen, weil der Atlantik halt doch kalt ist. Man kann aber lange spazieren gehen oder biken. Wer genauer hinschaut - Nicht wundern: Bei den auf dem gelben Rahmen ausgewiesenen Koordinaten für Paternoster sind "East" und "South" vertauscht.
Wir machen eine Wanderung rund um das Cape Columbine. Dort steht der letzte bemannte Leuchtturm in Z.A.. Das Areal sieht nicht besonders zugänglich aus. Aber als wir am Gate vorbeigehen kommt der Leuchtturmwärter und lässt uns für 10 Rand p.P (Pensioners) auf den Turm steigen. Bei den Treppen handelt es sich eher um Leitern. Wir sind die einzigen Besucher und somit gibt es keinen Gegenverkehr. Man kann tatsächlich bis zur Fresnellinse ganz oben im Leuchtturm hochsteigen. Im zweiten Bild sieht man von unten in den Linsenkörper mit dem Leuchtkörper und oben an der Decke die Rosette der Windfahne (ebenfalls von unten gesehen).
Dining out
Es gibt mehrere sehr gute Möglichkeiten zum Essen. Das Wolfgat wurde 2019 zum besten Restaurant der Welt gewählt! Einen Platz in dem kleinen Restaurant zu bekommen kann man fast vergessen. Aber es gibt ja genug Auswahl. Wir waren zuerst im Leeto. Neben dem Wolfgat sicher das 1. Haus am Platz. Wir waren dort zum Lunch und kommen wieder, die Bilder von links nach rechts: Beef Tataki - Beef Tartar - Seafood Curry - West Coast Seafood Linguine
Und dann noch ein besonderes Highlight: Auf Anraten unserer Vermieter gehen wir in die "Noisy Oyster". Das einzige Restaurant in Paternoster ohne "Seaview". Wir haben Nichts vermisst.
Vorspeisen:
Lime cured pawn and pear ceviche on soft tortilla.
Oysters 6 ways: Beetroot Mignonette, Asian, Ponzu, Cucumber Lime, Green Apple Mignonette, Thai
Hauptgänge:
Hake Veloute
Moule Marinière
Die Oysters sind definitiv das Highlight! Die Rezepte für die Marinaden bleiben auch auf mehrfache Nachfrage "geheim".
Einen interessanten Trend haben wir auch noch entdeckt. Der SB von Neil Ellis (s.u.) stammt aus Swartland und nicht aus Stellenbosch. Gleiches gilt für den Chocolate Block von Boekenhoutskloof. Franschhoek war einmal. Das grosse Volumen kommt als "W. O. Swartland" von der Küste.
Comments